Jörg und Arkadius in Paderborn
Am Karsamstag fand bereits der 77. Osterlauf in Paderborn statt. Kein Wunder also, dass dieser Lauf den stolzen Zusatz "ältester Straßenlauf Deutschlands" besitzt.
Es wurde mit über 14.000 Teilnehmern ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Gleichzeitig fand im Rahmen dieser Veranstaltung die Deutsche Meisterschaft im Halbmarathon statt.
Und wir waren bei dieser tollen Veranstaltung mitten drin. Wir, das sind Jörg und ich (Arkadius).
Jörg ist hier als Wiederholungstäter schon einige Male gestartet. Für mich war es tatsächlich das erste Mal in Paderborn.
Wir gingen beide beim Halbmarathon an den Start. Daneben gab es aber auch noch einen 5- und 10 Kilometerlauf, sowie ein Walking und sogar ein Inline-Skating Wettbewerb.
Unser Start um 14:30 Uhr war der letzte Start des Tages, so dass wir entspannt und ausgeschlafen uns erst gegen 12 Uhr gemeinsam mit dem Auto auf den Weg nach Paderborn machten. Wir nutzten die Möglichkeit auf einem großen Parkplatz am Stadion des SC Paderborns zu parken, denn in der Innenstadt war bei solch einer Großen Veranstaltung natürlich der "Osterhase" los. Der Veranstalter hatte mehrere Shuttle-Busse im Einsatz, die die Teilnehmer vom Stadion zum Veranstaltungsgelände und wieder zurück im 15-Minuten-Takt brachten. Dort angekommen, machten wir uns auf den Weg, vorbei an der Läufermesse, zu der Kleiderbeutelabgabe. Erfreulicherweise wurde hier sogar an zwei Schulen, je nach Wettbewerb eingruppiert, die Aufbewahrung angeboten. Das machte die Abgabe und spätere Abholung wirklich sehr reibungslos.
Insgesamt waren wir uns beide darüber einig, dass die Veranstaltung trotz der Massen an Teilnehmern und Zuschauern sehr gut organisiert war. Das zeigte sich auch an der Strecke, an der es genügend Verpflegungsstellen gab.
Wir waren so gut in der Zeit, dass wir dann noch etwas auf dem angrenzenden Festplatz verweilten und uns einen Überblick über die Bratwurststände für später verschafften. Dort gab es aber auch zum Beispiel Stände mit Kuchen oder Softeis. Zu trinken gab es auch ein reichliches Angebot. Die Zuschauer und Teilnehmer wurden hier also gut versorgt.
15 Minuten vor dem Start machten wir uns auf dem Weg zu unserem Startblock. Gestartet wurde in insgesamt 3 Wellen. Wir starteten beide aus dem ersten Block A. Zufällig war an unserem Startblock eine Bushaltestelle positioniert und wir haben kurz für einen Moment überlegt, ob wir nicht lieber den Bus nehmen sollten statt zu laufen. Wir haben uns dann aber für die ökologische Variante entschieden. Das Aufwärmen in unserem Block fiel dann aber sehr kurz aus, weil sich der Bereich rasch füllte. Da bei diesem Halbmarathon gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft ausgetragen wurde, erklang kurz vor dem Start noch die deutsche Nationalhymne. Das war für Jörg und mich eine Premiere. Noch nie erklang für uns eine deutsche Nationalhymne vor einem Start. Es fühlte sich großartig an, als wäre man bei Olympia oder so ähnlich ;-) Diesen Moment hielt ich noch schnell auf meinem Handy fest.
Für mich persönlich gab es unmittelbar vor dem Startschuss aber noch eine Überraschung. Plötzlich tippte mir ein Läufer von der Seite auf die Schulter und sagte zu mir "der mit dem Handy, das kann doch nur der Arkadius sein." Ich war perplex, denn es war ein Mitläufer von meiner New York City Marathon-Reisegruppe. So klein ist die Welt! Ein paar Sekunden vor dem Startschuss war dann aber leider nicht mehr viel Zeit um zu quatschen.
Und dann ging es endlich los. Angepeitscht von den vielen Zuschauern ging es auf die erste von zwei Runden. Begleitet wurden wir vom perfekten Wetter. Es waren angenehme Temperaturen, es gab durchgehend Sonnenschein und es war kaum Wind. Das Bilderbuchwetter lockte sehr viele Zuschauer an die Strecke. Auch die Anwohner entlang der Strecke machten mit den sogenannten "Vorgartenpartys" richtig Stimmung. Einige Anwohner hatten von ihren Balkonen oder durch offene Fenster laute Musik spielen lassen und pushten die Läufer noch zusätzlich. Neben den offiziellen Verpflegungsstellen, bauten aber auch einige Anwohner kleine Stände mit Getränken auf. Ein paar Kids waren mit Wasserpistolen an der Strecke positioniert und fragten die Vorbeilaufenden, ob jemand eine Abkühlung braucht. Ich nutze diese Gelegenheit auf der zweiten Runde, nachdem die Temperaturen weiter gestiegen waren und es doch recht warm auf dem letzten Drittel wurde.
Die Strecke empfand ich nach meiner letzten hügeligen Erfahrung aus Freiburg nicht überraschend als ziemlich flach, obwohl sie nicht ganz flach war. Mit den insgesamt vier Anstiegen über eine Eisenbahnbrücke hatte Jörg zwar etwas zu kämpfen, hat es aber mit seiner ganzen Erfahrung hervorragend gemeistert. Jeder von uns hatte ein persönliches Ziel für den heutigen Lauf. Für Jörg hieß es in erster Linie, nach wenig Training in den vergangenen Wochen, Wechselschichten und Renovierungsarbeiten zu Hause, gesund und zufrieden ins Ziel zu kommen. Mich hatte 2 Wochen nach dem Marathon der Ehrgeiz gepackt, hier nach Gefühl und konstanter Pace unter 1:35 h zu laufen.
Wir haben beide unsere persönlichen Ziele erreicht.
Aber wir hatten auch ein gemeinsames Ziel.
Und dieses Ziel wartete auf uns auf dem Festplatz ;-) Denn wir krönten diesen herrlichen Tag in Paderborn, bei wunderbaren Wetter, bei einer top organisierten und stimmungsvollen Veranstaltung mit einer sehr leckeren Bratwurst.
Der Ausflug zum Paderborner Osterlauf war durchwegs eine sehr positive Erfahrung. Wir können allen LWT'lern diese Veranstaltung ans Herz legen.
Dieser Lauf macht wirklich was her und wir waren uns beide einig, dass es vermutlich heute nicht unsere letzte bzw. einzige Teilnahme war.